In welchen Ländern werden die meisten Diamanten gefördert?
Bis Ende der 1990er wurden die meisten Diamanten in Australien gefördert, es wurde aber zur Jahrtausendwende von Russland überholt, das seitdem mit einer Fördermenge von knapp unter bis knapp über 40 Millionen Karat pro Jahr
die internationale Rangliste anführt. Heute befindet sich Australien an 4. Stelle, mit etwa 14.000.000 Karat im Jahr. Mit der Schließung der legendären Argyle Mine, einer der berühmtesten Minen der Welt, ist im Jahr 2020 zudem der Hauptlieferant für farbige, v.a. rosa Diamanten, verloren gegangen.
Auf dem zweiten Platz liegt seit langem Botswana. Aktuell liegt die Jahresleistung bei mehr als 27 Millionen Karat. Das afrikanische Land gilt als sehr stabil, seit 1965 finden freie und geheime Wahlen statt, die auch von unabhängigen Beobachtern als fair angesehen werden, es existiert ein etabliertes Mehrparteiensystem. Die Korruption ist im internationalen Vergleich geringer als in einigen Staaten Europas, für Wohlstand, Infrastruktur und Bildung hat die Diamantindustrie einen großen Beitrag geleistet. Botswana ist ein positives Beispiel dafür, wie die Gewinnung von Rohstoffen in Afrika auch direkt der lokalen Bevölkerung zu Gute kommen kann.
Kanada folgt auf dem 3. Rang, seit 2016 haben sich die Produktionskapazitäten dort mehr als verdoppelt, die Förderung stieg auf über 23 Millionen Karat pro Jahr. Hinter den Top 3 folgen weitere afrikanische Staaten, die Demokratische Republik Kongo, Südafrika, Angola, Simbabwe und Namibia. Auch der Rest der Top 20 wird ausschließlich von Staaten des afrikanischen Kontinents belegt. Erst auf Platz 22 folgt China, mit knapp 100 Karat pro Jahr, einem verschwindend geringen und eher symbolischen Anteil. Die Volksrepublik ist stärker auf synthetische Diamanten spezialisiert, für die sie mit Abstand der größte Produzent weltweit ist.